Der Östersunds Fotbollsklubb (kurz: Östersunds FK) ist erst im Jahre 1996 gegründet und aus Spielern der Vereine Ope IF und IFK Östersund bestückt worden. Als Vereinsfarben wurde schwarz/rot gewählt.
Die neugeschaffene Mannschaft sollte Spitzenfußball auch im Norden des Landes ermöglichen. Ein Blick auf die Karte der Allsvenskan offenbart tatsächlich, dass Östersunds FK der einzige echte Nordklub in der schwedischen Zoccerliga ist. Es gibt wohl keinen Verein, der diese Auswärtsreise gerne antritt. Hat man die lange Autofahrt überstanden und den tatsächlich vorhandenen Temperaturunterschied am Östersund zu den an der Ostsee gelegenen Städten wie Kalmar, Malmö oder Göteborg verkraftet, geht es in die Umkleideräume und auf den Rasen der Jämtkraft Arena.
Dieses Stadion bietet nur wenigen Zuschauern Platz – diese sitzen aber auf zwei Tribünen entlang der Längsseiten des Spielfeldes derart nah am Geschehen, die Spieler oft in Wortgefechte mit den heißblütigen Östersunder Heimfans verwickelt werden. Diese Nähe von Spielern und Zuschauern ist ein großer Trumpf von Östersund in ihren Heimspielen und wirkt womöglich besser, als eine Heimarena mit 20.000 Zuschauern, die jedoch deutlich getrennt von Spielfeld am Geschehen teilnehmen und die erfahrene Spieler auf dem Platz durchaus ausblenden können.
Auch bei Zoccer ist Östersunds FK ein Newcomer. Aber hier wird Spitzenfußball planmäßig entwickelt: Nach dem Aufstieg 2012-2 wurde die Mannschaft konsequent weiterentwickelt. Einem starken 8. Platz in der ersten Saison, folgten drei 4. Plätze nacheinander von 2013-2 bis 2015-1. Man war also durchgestartet in das obere Tabellendrittel und konnte internationale Gäste aus dem europäischen Fußballzirkus in der Jämkraft Arena begrüßen.
Im Jahr 2015-2 gab es den ersten Rückschritt: In der Abschlusstabelle belegte man den 10. Rang. Allerdings muss man würdigen, dass es in dieser Saison sehr eng zuging und der 4. Platz nur drei Punkte entfernt lag. Dennoch folgte die Entwicklung in Östersund konsequent dem Charakter des Vereines: Frost, von 2013-1015 über 110 Ligaspiele lang als Trainer verantwortlich, legte am Ende dieser unbefriedigenden Saison sein Amt nieder und verließ den Verein. Eine vom Verband bedauerte Entscheidung, die letztlich jedoch dem klaren Entwicklungskonzept der Vereinsführung Rechnung trägt.
Und wie wird die Klubneugründung von den Fans angenommen? Sehr gut!
Sicher – 6.000 Zuschauer reichen als Platzangebot im Heimstadion aus – aber diese sind mit Herzblut und einem Engagement dabei, was man bei anderen Clubs vergeblich sucht. Manchmal schlagen sie auch über die Stränge, die harten Norrländer; aber auch die willensstarken Sturköpfe im Gefolge der Mannschaft gehören zu diesem Verein und zu dieser Liga. Östersunds FK erkämpft sich so mehr und mehr Sympathien und Akzeptanz auch bei den Traditionalisten des schwedischen Fußballs.
